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Hornsäule

Definition: Zubildung von überschüssigem Horn an der Innenseite(!) des Hornschuhes. Die Form kann im Querschnitt verschieden sein (Trichter, Leiste, Zylinder).Je nach Sitz unterscheidet man Wand- oder Kronhornsäulen.

Symptome:

  • Die Hornsäule ist von außen im allgemeinen nicht zu erkennen. Rinnenartige Vertiefungen im Horn, Einziehungen an der Krone oder Hornspalten können Hinweise sein. Falls die Hornsäule bis zum Tragrand durchgewachsen ist, kann man sie als ovale Zubildung am übergang vom Tragrand zur Sohle erkennen, oft betont durch den Verlauf der weißen Linie.
  • Wechselnde Lahmheit. Kommt eine Infektion der gereizten Lederhaut hinzu, wird sie
  • kontinuierlich und verstärkt sich.
  • Bei Perkussion (Beklopfen mit einem stumpfen Gegenstand) ist ein Schallunterschied zur
  • übrigen Hornwand erkennbar.
  • Bei zunehmender Größe entsteht wachsender Druck auf Lederhaut und Hufbein. Es kommt zu Durchblutungsstörungen und daraufhin zum Absterben bzw. zur Rückbildung der betroffenen Hufbeinbezirke. Dadurch entsteht im Hufbein eine Rinne, die beim Röntgen sichtbar wird. Die Diagnose ist rein äußerlich oft sehr schwierig zu stellen und wird deshalb immer durch Röntgen abgesichert.

Ursachen:

Chronische Entzündung der Kron- oder Wandlederhaut, beispielsweise durch

  • Kronentritt
  • Vernagelung
  • Hornspalten
  • Lederhautquetschung oder –vorfall
  • Zu festes Anklopfen der Aufzüge beim Beschlagen
  • Die Wandlederhaut, die ja normalerweise nur Horngleitschiene ist, bildet durch einwandernde
  • Hornbildungszellen überschüssiges Horn.

Behandlung:

Keine Lahmheit: Hier besteht keine Infektion und keine starke Reizung der Lederhaut oder des Hufbeins. Es wird nur der betreffende Wandabschnitt dünngeraspelt und der Tragrand im Säulenbereich gekürzt, um den Druck von unten auf die Hornsäule zu vermindern. Bei kleineren problemlosen Hornspalten (kommt relativ häufig vor) sollte nur der sichtbare Teil im Bereich der weißen Linie vom Pferdebesitzer immer wieder gereinigt werden.Lahmheit: Hier muss von einer Schädigung der Lederhaut und /oder des Hufbeins durch Druck ausgegangen werden. Die Hornsäule kann auch infiziert sein. Das gesamte Säulenhorn und die geschädigte Lederhaut werden operativ entfernt. Die gesunden Hornränder werden keilförmig zur intakten Lederhaut zurückgeschnitten. Auch hier wird der Tragrand im Bereich des Defektes gekürzt. Zunächst wird mit einem desinfizierenden Druckverband abgedeckt, später wird der Defekt mit Hufkitt ausgefüllt. Am besten wird weiter durch eine verschraubte Kunststoffbrücke Druck ausgeübt.Gut ist hier ein Hufklebeschuh oder, falls beschlagen wird, ein Eisen mit zwei seitlichen Aufzügen, um die Wand ruhig zu stellen