Ein Kanal im Gewebe, der von einer Abszesshöhle an eine Haut- oder Schleimhautoberfläche führt nennt man Fistel. Dieser Kanal entsteht durch den Druck, den der Abszessinhalt mit steigender Menge entwickelt. Nach dem Durchbruch der Fistel wird im Abszess weiterhin Flüssigkeit gebildet, die durch die Fistel abfließt, dadurch kann sich die Öffnung nicht von allein schließen. Abszesse enthalten Eiter, verursacht durch örtliche bakterielle Infektionen. Im Hufknorpel entstehen Abszesse nach Verletzungen mit Keimeinschleppung direkt in den Hufknorpel. Es kann zu Übergreifen von Entzündungen auf Huflederhaut, Ballenpolster (hier ist ein besonders guter Nährboden für Entzündungen) etc. kommen. Die Bakterien zerstören den Hufknorpel herdförmig, es kommt zu einer Nekrose, einem Absterben des Knorpels. Durch Ausscheidungsstoffe der Bakterien (Enzyme) kommt es zu einer Verflüssigung des Gewebes.
Mögliche Symptome:
Akute Entzündung im Knorpel:
- Schmerzhafte Kronrandschwellung über dem Hufknorpel
- gering - bis mittelgradige Lahmheit
Chronische Entzündung im Knorpel:
- Die Schwellung aber weniger fest und empfindlich
- Die Lahmheit, die aber zeitweise verschwinden kann
- Durchbruch der Fistel (Flüssigkeitsaustritt).
Bevorzugte Durchbruchsstellen nach möglicher Häufigkeit:
- Kronrand
- Hornspalten
- Sohlenwinkel
- seitliche Strahlfurchen
- weiße Linie
Behandlung:
Hier kommt in der Regel nur eine operative Maßnahme in Frage, da eine Selbstheilung und konservative Maßnahmen wie spülen, ätzen usw. keinen Erfolg versprechen. Der Knorpel muss vollständig entfernt werden. Die Heilungsdauer leider sehr lang, da eine große Gewebslücke entsteht und bereits die geringste Reste von Keimen führen zu einer erneuter Fistelbildung. Noch ungünstiger sind die Aussichten bei mehreren Fistelöffnungen. Fast unheilbar wird die Erkrankung bei übergreifen aufs Hufgelenk. Symptome hierbei: Ringförmige Kronrandschwellung, Fieber, hochgradige Lahmheit.