Hufkrebs kann im Anfangsstadium mit Strahlfäule verwechselt werden, er zeigt sich in der Regel leider erst, wenn die glatte, glänzende, dünne Hornschicht abgestoßen oder durch den Schmied abgetragen wird. In den Strahlfurchen und im Strahl treten zunächst unter dem Horn Stellen mit bröckeliger, weicher Konsistenz auf, dazwischen sind vergrößerte blumenkohlförmige - oder federartige Lederhautzotten und bis zu 1 cm lange Zwischenhornzotten sichtbar, über ihnen befindet sich eine grauweiße, schmierige und übelriechende Masse.Die Erkrankung kann sich auch auf die ganze Sohlen- und Wandlederhaut ausdehnen.Ähnlich wie bei der Hufrehe kommt es zu einer Senkung des Hufbeines und bei fortschreitendem Prozess zum Ausschuhen, wenn die Lamellen wuchern. Bei veränderten Eckstrebentreten markante Erscheinungen auf, der Huf erweitert sich an den Trachten und die Trachtenwände biegen sich nach außen um.Je nach der Lokalisation unterscheidet man:
- Sohlenkrebs
- Strahlkrebs
- Wandkrebs
- Eckstrebenkrebs
Der Hufkrebs erzeugt keine Lahmheit und keine Pulsation der Mittelfussarterien. Eine Lahmheit kann nach starker Quetschung der Huflederhaut durch benachbarte Hornteile auftreten, die Hufbeinsenkung bei diffus aseptischen -, oder eitrigen Entzündungen des benachbarten Gewebes
Ursachen:
Fütterungsfehler, mangelhafte Hufpflege, Fehler bei der Hufkorrektur, Verletzungen der Strahllederhaut und Strahlfäule werden als vorbereitende Ursachen angesehen.
Als eigentliche Ursachen werden weiter diskutiert:
- Vitamin-A-Überfütterung
- Mangel an Zink und schwefelhaltigen Aminosäuren
- Stoffwechselstörungen
die ähnlich wie bei der Hufrehe, zu Durchblutungsstörungen führen.
Entscheidend ist wahrscheinlich auch eine Reizung der Huflederhaut durch:
- Bakterien
- Nässe
- Ammoniak
- Reizende Arzneimittel oder Giftstoffe
Fazit: Mangelhafte Hufpflege und schlechte Aufstallung wirken sich entscheidend aus, zusätzliche Faktoren sind:
- Schlechte Hornqualität (Bewegungsmangel! Fütterung!)
- Erbliche Anlagen: Kaltblüter erkranken 4 mal so häufig wie andere Rassen. Allerdings kann hierbei auch die Haltung eine Rolle spielen!
Behandlung:
Außerordentlich wichtig ist die Beseitigung aller schädlichen Haltungsfaktoren.
Salben, die austrocknen und austrocknen und adstringieren (zusammenziehen)sind höchstens, und das auch nur mit viel Glück, bei kleinen Prozessen wirksam, also bestenfalls im Anfangsstadium. Leider sind solche Behandlungsversuche selten von Erfolg gekrönt, auch wenn immer wieder sogar Fachleute auf ihre Spezialmixturen schwören. So bleibt eigentlich fast immer nur Operation. Hierbei kommt es zu Entfernen aller wuchernden Teile bis auf die gesunde Lederhaut, anschließend werden Druckverbände mit Hufkrebspulver aufgebracht und schließlich bekommt der Huf zum Schutz Hufschuhe oder Deckeleisen.Ledersohlen sind ungeeignet, da der Huf täglich genau kontrolliert und gepflegt werden muss.
Wichtig: Gut und sauber einstreuen, da der Patient viel liegt!