Wieder unterscheidet man grundsätzlich die akute und die chronische Entzündung.
Akute Form
Reizung des Strahlbeinbereiches, v.a. des Schleimbeutels unter der tiefen Beugesehne. Ursachen Überlastung - dies führt zur nichtinfektiösen Form Verletzung, vor allem durch Nageltritte - infektiöse Form Symptome: Lahmheit (in allen Schweregraden möglich) Zehenfußung Pulsation der Fußarterie und Wärme Die Symptome ähneln also weitgehend denen bei Strahlbeinfraktur, nur sind sie nicht so starkausgeprägt. Bei der infektiösen Form sind sie allerdings wesentlich stärker, außerdem kommt es, meist am zweiten Tag, zu Fieber.Bei der infektiösen Form besteht die sehr große Gefahr des Übergreifens der Entzündung auf das Hufgelenk und/oder die tiefe Beugesehnenscheide, was Schwellungen bis über das Fesselgelenk hinaus verursacht! Behandlung: Bei der nichtinfektiösen Form genügt 36-stündiges Kühlen und anschließende Ruhepause: 4 Wochen Schritt und weitere 4 Wochen ohne Galopp sind dringend anzuraten!! Bei der infektiösen Form kommt man ohne Tierarzt nicht aus. Die Aussichten sind fraglich!
Chronische Form – Podotrochlose
Diese Form hat keine infektiösen Ursachen, ist also aseptisch. Sie ist eine der bedeutendsten Lahmheitsursachen bei Pferden. Zum Verständnis der Ursachen und der eintretenden Veränderungen ist eine gute Kenntnis der anatomischen Situation notwendig.
Man erkennt, dass das Strahlbein mehrere Funktionen hat: Gleitlager für die tiefe Beugesehne (gemeinsam mit dem Schleimbeutel)Umleitung über ein Gelenk. Das Strahlbein ist mit Hufbeinunterfläche, Hufbeinseitenästen, Hufknorpel und Fesselbein (!) durch Bänder verbunden. Trotzdem ist es um den Mittelpunkt etwas beweglich. Das straffste Band ist das zur Hufbeinunterfläche, das Hufbein - Strahlbeinband. Bei Belastung des Fußes entstehen am Strahlbein Zugkräfte und Druckkräfte. An den Ansatzstellen dieser Kräfte kann es zu Verschleiß bzw. Veränderungen der Knochen - und Sehnenstruktur sowie des Schleimbeutels kommen, und zwar durch folgende Ursachen
Man erkennt, dass das Strahlbein mehrere Funktionen hat: Gleitlager für die tiefe Beugesehne (gemeinsam mit dem Schleimbeutel)Umleitung über ein Gelenk. Das Strahlbein ist mit Hufbeinunterfläche, Hufbeinseitenästen, Hufknorpel und Fesselbein (!) durch Bänder verbunden. Trotzdem ist es um den Mittelpunkt etwas beweglich. Das straffste Band ist das zur Hufbeinunterfläche, das Hufbein - Strahlbeinband. Bei Belastung des Fußes entstehen am Strahlbein Zugkräfte und Druckkräfte. An den Ansatzstellen dieser Kräfte kann es zu Verschleiß bzw. Veränderungen der Knochen - und Sehnenstruktur sowie des Schleimbeutels kommen, und zwar durch folgende Ursachen
- Überbeanspruchung und mangelndes Abreiten
- Stellungsfehler (natürlich oder durch falsches Ausschneiden), vor allem zu lange Zehe bzw. zu kurze Trachten
- Schlechte Durchblutung, also auch Zwanghufe - Verschlechterung der Durchblutungssituation
- Vererbte Anlage
Letzteres ist ein äußerst wichtiger Punkt, vielleicht sogar der entscheidende. Dies lässt sich daran erkennen, dass oft schon drei- bis vierjährige, noch ungerittene Pferde starke Strahlbeinveränderungen aufweisen.Pferde mit Hufrollenerkrankung sollten deshalb zur Zucht keinesfalls verwendet werden. Eine weitere Erklärung für die Entzündung des Hufgelenks besteht in einer möglichen Überlastung des selben. Dabei wird der Druck der Gelenkflüssigkeit mangels anderer Ausweichmöglichkeit Richtung Strahlbein gepresst. Die Gelenkflüssigkeit erzeugt einen sehr hohen Druck auf das Strahlbein und den Bereich der Hufrolle. Der hohe Druck im Bereich der Hufrolle ist auch an der Vergrößerung der Versorgungslöcher im Strahlbein erkennbar. Diese nehmen unter dem Druck eine zunehmend konische Form an. Dies ist auf dem Röntgenbild deutlich zu erkennen.
Charakteristische Veränderungen bei Podotrochlose:
Veränderungen an Schleimbeutel und Sehne Durch Verschleiß, also dauernde Reizung, kommt es zur chronischen Entzündung. Dadurch wird der Inhalt des Schleimbeutels dünnflüssiger, die Schmierung also schlechter. Im Extremfall trocknet der Schleimbeutel (die Bursa) völlig aus. Gleichzeitig entstehen Schäden am Knorpel und später am Knochen unter der Bursa. Es kommt zu Knochenabbau (bis hin zur Strahlbeinfraktur!), der im Röntgenbild sichtbar ist. Schlechte Durchblutung ist hier ein weiterer wesentlicher Faktor. Auf der anderen Seite der Bursa wird die tiefe Beugesehne geschädigt. Nach und nach reißen die Sehnenfasern. Dies führt in schweren Fällen zu Sehnenschwellungen in der Ballen- und Fesselbeuge bis hin zum Sehnenabriss. Besonders leicht passiert das nach Nervenschnitt, wenn das Pferd den Schmerz nicht mehr spürt. Eine Sehnenentzündung in der Fesselbeuge nach Nervenschnitt bedeutet praktisch das Ende des Pferdes. Veränderungen am Ansatz des Strahlbein - Hufbeinbandes Auf zu starken Zug (s.o.) dieses wenig elastischen Bandes reagiert das Strahlbein am Bandansatz wie jeder brave Knochen mit Umbau der Knochenstruktur, und zwar Knochenverdichtung in der Hauptzugrichtung und Knochenabbau um die großen Blutgefäßkanäle. Auch hier ist als zusätzliche Ursache schlechte Blutversorgung wahrscheinlich. Beides tut der Knochen besonders gern, wenn er erblich vorbelastet ist.
Im Röntgenbild (2 Spezialaufnahmen möglich) sind die Veränderungen an beiden Hauptansatzpunkten gut zu sehen.Symptome: Die Erkrankung tritt praktisch nur vorne auf. Logischerweise beginnen die Symptome fast immer schleichend und noch dazu beidseitig, was ihre Erkennung natürlich erschwert. Nurselten setzt eine plötzliche Lahmheit auf dem stärker betroffenen Fuß ein. Typisch sind:
Im Röntgenbild (2 Spezialaufnahmen möglich) sind die Veränderungen an beiden Hauptansatzpunkten gut zu sehen.Symptome: Die Erkrankung tritt praktisch nur vorne auf. Logischerweise beginnen die Symptome fast immer schleichend und noch dazu beidseitig, was ihre Erkennung natürlich erschwert. Nurselten setzt eine plötzliche Lahmheit auf dem stärker betroffenen Fuß ein. Typisch sind:
- Schwungverlust
- klammer Gang
- Neigung zu Zehenspitzenfußung und deshalb Stolpern
- Umspringende Lahmheit
- Verstärkte Zehenabnutzung, sichtbar v.a. am Barhuf
- Vorstellen eines Fußes im Stand
- Neigung zu Zwanghuf
- Strahlverkümmerung (dies kann also Ursache und Wirkung sein)