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Hufrehe

(Pododermatitis aseptica diffusa oder englisch „Laminitis“)
Die Hufrehe des Pferdes ist eine der schmerzhaftesten und heimtückischsten Erkrankung mit der Pferdebesitzer und Tierarzt konfrontiert werden. Es handelt sich um eine aseptische Huflederhautentzündung, die in der Regel die Vorderhufe betrifft. In seltenen Fällen können auch alle vier Gliedmaßen erkranken. Wer einmal ein an schwerer Hufrehe erkranktes Pferd gesehen hat, wird die Symptome dieser Erkrankung immer wieder erkennen. Das Tier läuft, wenn überhaupt, nahezu ohne Beugung der Karpal- und Zehengelenke. Es ist peinlich darauf bedacht, nur den hinteren Teil der betroffenen Hufe zu belasten und den hochgradig schmerzhaften vorderen Hufabschnitt zu entlasten (sog. Trachtenfußung). Um dieses Ziel zu erreichen werden die Vorderfüße nach vorn gestellt und die Hinterhand wird weit unter den Körperschwerpunkt gesetzt, um soviel Gewicht als möglich aufzunehmen. Diese Symptome werden noch verstärkt, wenn man versucht, das Pferd umzudrehen (hochgradiger Wendeschmerz). Das Tier wirkt als Ganzes sehr steif und will sich kaum bewegen. Fälschlicherweise wird der Zustand deshalb manchmal mit Tetanus in Verbindung gebracht. Vermehrte Pulsation der Hauptmittelfußarterie, erhöhte Temperatur der Hufe sowie eine positive Zangenprobe sind weitere Merkmale der Erkrankung.Sind die Ursachen auch heute immer noch nicht bis ins letzte Detail geklärt, so sind doch eine Reihe von Risikofaktoren bekannt, in deren Folge es zu Hufrehe kommen kann.
Bei der sogenannten Geburtsrehe kommt es, meist durch eine Nachgeburtsverhaltung (dieFruchthüllen verbleiben länger als zwei Stunden nach der Geburt in der Stute), zu einer Infektion der Gebärmutter und später zu einer Infektion des gesamten Organismus. Die Folge sind hohes Fieber, evtl. eitriger Scheidenausfluss, Freßunlust und nach 24-48 Stunden die Symptome einer akuten Hufrehe. Aber auch andere schwere Infektionskrankheiten wie z.B. die Colitis (Dickdarmentzündung) sind in der Lage, Hufrehe auszulösen.
Die Fütterungsrehe ist wohl die Form, die uns in der Praxis am häufigsten begegnet.Hier muss man zwischen dem Unglücksfall, bei dem sich das Pferd nachts unerlaubt in der Futterkammer bedient und dem aus Unwissenheit oder falscher Tierliebe ständig überfüttertem Tier unterscheiden. In beiden Fällen kommt es durch die zu große Menge an Kraftfutter zu einer Verschiebung der Bakterienflora im Darm und daraus resultierend über einen Anstieg der Milchsäureproduktion und pH-Wert Verschiebung zu einer Freisetzung von Giftstoffen, die für die Hufrehe verantwortlich sind. Aber auch nach Aufnahme von jungem Gras oder Klee zu Beginn der Weidesaison wird diese Erkrankung verstärkt beobachtet. Auch begegnet uns die Fütterungsrehe häufiger bei Ponys und Haflingern als bei anderen Pferderassen ( Rassedisposition ).