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Hufgelenksentzündung

Auch Gelenksentzündungen werden in akute und chronische unterteilt. Chronische Gelenksentzündungen führen im allgemeinen zu Knorpelschädigungen und Knochenzubildungen (Arthrose). Gelenksentzündungen können die Vorstufe zur Hufrollenerkrankung sein. Akute Hufgelenksentzündung Infektiöse Ursachen: Direktes Eindringen von Erregern durch Nagel- und Kronentritte bzw. offene Gelenksfraktur,Übergreifen von Infektionen an benachbarten Huforganen. Symptome: Lahmheit mittel- bis hochgradig, Starke Pulsation der Fußarterie, Drehschmerz, Klopfempfindlichkeit, Schwellung von Kronsaum und Fessel, evtl. auch höher Wärme, Fieber. Die Beugeprobe erübrigt sich hier. Bei verschleppten Fällen kommt es manchmal zu Gelenkfisteln.

Aussichten:

Sehr schlechte Prognose! Der Tierarzt ist unbedingt holen! Als Erstmaßnahme sind kalte Entozon-Angußverbände geeignet.

Nicht infektiöse Hufgelenksentzündung

Dies ist die häufigste Form der Gelenksentzündung, die sogenannte Verstauchung. "Das Pferd hat sich vertreten", aber auch der zu flach gewinkelte Huf mit evtl. fehlender Zehenrichtung führt zu einer Überlastung des Hufgelenks. Ursachen sind immer äußere Einwirkungen auf die Gelenkkapsel, Bänder oder Knorpelschicht.

Beispiele:

  • Fehltreten, Prellungen - Zerrungen durch Hängenbleiben bzw. mangelndes Mitdrehen des Hufes bei Wendungen - Stollen - Überstrecken (Renngalopp, Springen) - Kronentritte - Greifen. Falsche Bearbeitung und schlechter Beschlag begünstigen solche Unfälle.

Symptome:

  • Lahmheit, gering- bis mittelgradig -
  • Vermehrte Wärme - Pulsation der Fußarterie -
  • Klopfempfindlichkeit

Soweit ähneln die Symptome denen bei Hufabszess. Die Reaktion auf die Hufzange ist jedoch im Allgemeinen negativ, typisch ist die Empfindlichkeit auf Drehen (Rotation) und die positive Beugeprobe.
Eine Abgrenzung gegenüber dem Krongelenk ist nicht immer sicher möglich!
Bei jeder Gelenksentzündung erfolgt ein Eindringen von Entzündungsflüssigkeit in die Kapsel, dadurch wird die Gelenkschmiere, die sog. Synovia verdünnt. Wird das Pferd nun weiter belastet bzw. nicht lang genug geschont, entstehen durch die mangelnde Schmierung Knorpelschäden oder Defekte an der Gelenkkapsel. An solchen Defekten bildet sich zunächst Bindegewebe, das im Gelenk die Tendenz hat, zu verknöchern und an Knorpelschäden erfolgt direkte die Verknöcherung,
somit wird aus der akuten dann die chronische Entzündung.
Chronische Entzündung, Arthrose, Schale Wird der Huf ständig schief belastet, werden die Knorpel sowie die Ansätze der Gelenkkapsel und der Gelenkbänder an den Knochen dauernd mehr oder weniger stark gezerrt. Selbst wenn diese Zerrungen nicht zu Lahmheiten führen sollten, bewirken sie auf Dauer
doch Verknöcherungen und zwar eben an den Übergangszonen der genannten Organe zum Knochen, dann werden Knorpelschäden zu Wucherungen am Gelenkrand bis hin zur Versteifung und auch Kapsel- und Bandschäden werden zu Verknöcherungen um das Gelenk. Diese kann man im fortgeschrittenen Stadium von außen erkennen, es handelt sich hier dann um die sog. Schale.
Beim Hufgelenk ist dies allerdings nicht möglich. Am häufigsten wird Schale am Krongelenk gesehen.
Kapselschäden haben die Tendenz, sich auszubreiten. So kann die recht häufige
Krongelenksschale auf das Hufgelenk übergreifen.