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Hufbeinfraktur

Die Symptomatik hängt zum Teil von folgenden Umständen ab: Lage, Breite und Tiefe des Risses,Fraktur oder Fissur, Gelenkbeteiligung, Vollständigkeit der Durchtrennung. Es besteht eine zunächst meist hochgradige Lahmheit, die sich nach 4 - 6 Tagen, wenn der (Blut-)Erguss abklingt, bei sachgerechter Behandlung bessert. Nach ca. 8 - 10 Tagen belastet das Pferd im Stand wieder voll, aber der Huf bleibt sehr stoßempfindlich.

Es zeigen sich folgende Anzeichen:

  • Starke Pulsation der Fußarterie
  • sehr warmer Huf
  • Abklopfen (Perkussion): Am ganzen Huf meist schmerzhaft.
    Bei vorsichtigem Abdrücken mit der Hufzange ist der Schmerz oft genauer zu lokalisieren.
  • Rotationsempfindlichkeit, v.a. bei Gelenkbeteiligung
  • Kronrandschwellung, mitunter bei Gelenkbeteiligung

Eine genaue Diagnose erfolgt durch die Röntgenuntersuchung, hier wird vor allem die Abgrenzung gegenüber Frakturen von Strahl- und Kronbein begutachtet.

Mögliche Ursachen:

  • Überlastung
  • Anschlagen bei Tritten gegen Boxenwände oder Sprunghindernissen
  • Zu schnelles plötzliches Fallenlassen beim Absetzen der Hufe
  • Tritte
  • Schwungvolles Auftreten auf großen Steinen

Heilungsaussichten:

Je nach Schwere der Fraktur, schlechter werdend in folgender Reihe:

  1. Einfache Fissur
  2. Hufbeinastfraktur
  3. Sagittalfraktur
  4. Mehrfachfraktur
  5. Offene Fraktur

Behandlung:

Je nach Schweregrad operativ oder konservativ Konservativ: Es sind kalte Huf- und Röhrbeinverbände für mindestens 3 Tage anzulegen, nach etwa 5 Tagen kann man einen Beschlag mit geschlossenem Eisen aufbringen. Da der Hufmechanismus ausgeschaltet werden soll, ist es sinnvoll diesen über die Mitte nach hinten zu nageln, teilweise sollten auch die Trachten mittels Aufzügen an einer Bewegung gehindert werden, erreichen kann man diese Bewegungsbehinderung evtl. auch mittels Kunsthorn welches in der Sohlenwölbung eingebracht werden kann.
Achtung: Von einem Vortraben auf hartem Boden zur Kontrolle ist dringend abzusehen!Nach konsrevativer wie operativer Maßnahmen ist in der Box für weiche Einstreu zu sorgen, da länger währende Boxenruhe nötig ist.Ein besonders heikles Muss ist eine bis ca. 6 Monate dauernde Boxenruhe, da es, abgesehen von der Belastung der Psyche des Pferdes als Fluchttier, auch bei sorgfältigster Haltung zu Komplikationen folgender Art kommen kann: Lungenerkrankungen, Kolik Kreuzverschlag; Belastungsrehe bei dem entlastenden Bein etc. pp. Man sollte hier in Absprache mit den Tierarzt, nach Abschätzung der Schwere der Fraktur, voraussichtlicher Behandlungsdauer sowie Allgemeinzustand und Alter des Pferdes genau überlegen und abwägen, ob eine Behandlung sinnvoll und erfolgsversprechend ist,auch und im Besonderen unter Berücksichtung des Tierschutzgedanken.