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Stellungsfehler bei Fohlen

Normalstellung - Stelzfuß - Durchtrittigkeit - X-Beine

Stelzfuß

Beim Stelzfuß stehen die Füße, hauptsächlich die Vorderbeine, zu steil, was in schweren Fällen bis zum umknicken über die Fesselgelenke nach vorne gehen kann. Fohlen sind dann nicht in der Lage alleine aufzustehen und müssen zum trinken aufgehoben werden.
Diese Anomalie kann angeboren oder auch erworben sein und tritt zumeist Hierbei stehen die Füße (meist nur vorn) zu steil. Dies kann so weit gehen, dass das Fohlen über die Fesselgelenke nach vorne umknickt. In diesem Fall können die Fohlen zum Saugen nicht aufstehen und müssen hochgehoben werden.
Der Stelzfuß kann angeboren oder erworben sein. Am häufigsten tritt er direkt nach der Geburt auf.

Die mögliche Behandlung:

Bei leichten Fällen, wenn Fohlen auf den Zehenspitzen stehen, kann man davon ausgehen, dass diese Erscheinung innerhalb weniger Tage von selber abklingen. Ist das nicht der Fall wird mit Stütz- und Streckverbänden therapiert, dabei soll darauf geachtet werden, dass diese besonders gut gepolstert sein sollten, da die Haut beim Fohlen noch sehr empfindlich ist.
Es ist klar, dass die VerbÄnde wegen des raschen Wachstums ständig kontrolliert und häufig gewechselt werden müssen. Nach längstens zwei Wochen können sie entfernt werden.
Manche Spezialisten empfehlen bei schwereren Fällen ab dem 10. Lebenstag Beschlag (!) mit Zehenverbreiterung und –verlängerung oder Klebeschuhe, wobei Klebeschuhe sicher sind sehr viel sinnvoller sind. Es gibt diese Schuhe u. a. von von Dallmer, Ibex, Mustad als Klebeschuh oder Bausatz. Klebungen sollten nach 2 bis 4 Wochen je nach Wachstum der Hufe gewechselt werden, wobei ein 2-wöchiger Wechsel empfehlenswerter und sicherer ist.
Die Einstreu sollte nicht zu tief und nicht zu weich sein, damit die Zehenspitzen nicht übermäßig einsinken können.

Erworbener Stelzfuß

Zwei Formen treten auf:
"Falscher" Stelzfuß. Nur der Huf steht steil durch zu hohe Trachten und abgenutzte Zehe, welcher durch übermäßige Zehenabnutzung in trockenen Sommern, wenn die Weide hart ist entstehen kann. Der „Echte Stelzfuß“, also die Steilstellung der Zehe ab dem Fesselbein entsteht durch die genau gegenteilige Ursache, nämlich zu weichen Untergrund, z.B. bei überwiegender Boxenhaltung.
Die Bezeichnung "Rachitische Schale" ist für diese Erscheinung nicht korrekt, da das
Krongelenk ist hier nicht arthrotisch verändert ist, sondern nur durch die Steilstellung besonders hervor tritt.
Mögliche Behandlung:
Als Maßnahme reicht oft schon aus zu versuchen die Ursache abzustellen und den Huf häufig zu korrigieren. In schweren Fällen sollte an einen Beschlag gedacht werden, hier empfehlen sich Halbmondeisen oder Eisen mit verlängertem Zehenteil ( etwa um 6 - 10 mm). Zu beachten wäre hier, dass bei Halbmondeisen die Gefahr der Loslösung der Zehenwand besteht

Durchtrittigkeit

Hier lässt eine Schwäche der Beugesehnen das Fesselgelenk bis zum Boden durchknicken.
Die Fesselgelenke federn so weit durch, dass sie den Boden berühren können. Diese Fehlstellung ist recht häufig zu beobachten, tritt oft nach der Geburt auf.

Mögliche Ursachen:

  • Noch unzureichende Spannkraft der Beugemuskeln
  • Angeborene Schwäche der Beugemuskeln (selten)
  • Vitaminmangel (Vitamin E - Selen - Komplex)

Gut tut das Führen der Fohlen auf hartem und ebenem Boden.
Behebt sich die Durchtrittigkeit jedoch nicht innerhalb von etwa zwei Wochen von alleine, so sind auch hier korrigierende orthopädische Maßnahmen erforderlich.

Mögliche Behandlung:

Klingt in vielen Fällen oft durch die dringend nötige Bewegung des Fohlens nach zwei bis drei Tagen von alleine ab, ansonsten werden geschiente Verbände wie beim Stelzfuß angelegt und evtl. Präparate für den Muskelstoffwechsel verabreicht die der Tierarzt verordnet.